Bild des Jahres 2017

Bild des Jahres 2017: »INTER-METZ-ZO 2« von Franz Metz

 

Der Preisträger

Er malt noch nicht allzu lange, erst seit etwa 2 Jahren, wie der 52-jährige Franz Metz erzählt. Er arbeitet in der Schlosserei der Werkstatt Sennfeld und wohnt in einem Wohnheim der Lebenshilfe Schweinfurt. Zum Malen inspiriert wurde Metz von dem inzwischen verstorbenen Elmar Weis, dem Preisträger des Jahres 2016. Die beiden Freunde malten oft in Kooperation, denn Weis war motorisch stark eingeschränkt und bedurfte der Hilfestellung. So entwickelte sich aus der Symbiose schnell der eigene Malstil von Metz. "Da geht mir was durch den Kopf, ich nehme die Farbe in die Hände und dann entsteht was wie von allein'", beschreibt der Schweinfurter seine spontane Maltechnik. Typisch für seine Bilder sind kräftige, satte Pinselstriche, die mit einer sichtbaren Dynamik über- und nebeneinander aufgetragen werden, ohne dabei plakativ zu wirken. Diese Maltechnik zeigt auch das Siegerbild "Inter-Metz-zo 2". Hier setzt Metz über die Basisfarben helle Farbstriche, die er am Ende fedrig auslaufen lässt. Das Ergebnis sind weiche Akzente, die dem Bild trotz des kräftigen Grundcharakters eine angenehme Leichtigkeit verleihen.

"So wie ich: hartes Outfit, weicher Kern", definiert Metz seine Bilder und sich selbst. Der passionierte Fan von Hardcore- und Trash-Metal-Musik zeigt seine Leidenschaft dafür gerne mit seiner Kleidung, durch Tätowierungen, Totenkopfketten und Stachelarmbänder. Privat und am Arbeitsplatz ist Metz, der den meisten als "Fuzzy" bekannt ist, beliebt, hilft, wo er kann, und sorgt für gute Stimmung. "Er brachte überaus gute und wertvolle soziale Kompetenzen mit in die Malgruppe", berichtet Josef Weinbeer, Leiter der Tagesgruppe der Werkstatt Sennfeld. Und umgedreht profitierten nicht nur die anderen Teilnehmer von der positiven Art von Metz. Auch er selbst sei während der Zeit in der Malgruppe regelrecht aufgeblüht.

Franz Metz, der bereits 14 Jahre liiert ist, hat viele Interessen. Er liebt es, mit seiner Freundin unterwegs zu sein: einfach so, auf Konzerten oder beim Schwimmen. Außerdem sammelt Metz alle möglichen Dinge, zum Beispiel die Inhalte von Kinderüberraschungseiern, Muscheln, Totenkopf-Accessoires oder auch Schrauben und Beilegscheiben, die er beim Ausschlachten von Elektrogeräten aussortiert. Wenn Metz auf seine künstlerische Ader zu sprechen kommt, erzählt er gerne von seinem Praktikum bei der Bildhauerin Steff Bauer, in deren Schweinfurter Atelier er eine Woche lang die Bildhauerarbeit kennenlernte.

"Künstlerisch zu arbeiten, ist eine Beruhigung", meint Metz, "und mal was anderes." Das habe er vor allem auch bei der Arbeit in der Malgruppe von Josef Weinbeer erfahren. "Und wenn es Spaß macht und man dabei auch noch das Bild des Jahres gewinnt: Einfach nur gut!" Dann fügt Metz hinzu: "Danke, Elmar, ohne Dich hätte ich das nicht geschafft."