Aktuelles bei der Werkstatt Augsfeld

Hurra, hurra, der Pumuckl ist endlich wieder da

Der Klettermaxe kann sich sehen lassen und sieht dem Pumuckl sogar ähnlich: Über einen gelungenen Vormittag in der Schreinerei der Augsfelder Lebenshilfe-Werkstatt freuen sich sowohl die Vorschulkinder des Caritas-Kindergartens St. Kilian (vordere Reihe) als auch v. l. n. r. der Schreinermeister der Werkstatt Augsfeld, Johannes Selig, die Werkstattmitarbeiter Siegfried Fetsch und Maik Bäuerlein, Erzieherin Daniela von Hippel, der Augsfelder Werkstattleiter Harald Waldhäuser und Stefan Zettelmeier, Gruppenleiter in der Werkstatt Augsfeld.

Schreinermeister Johannes Selig ist der Mittelpunkt der Augsfelder Werkstatt-Schreinerei. Nicht nur, weil er den Vorschulkindern des Caritas-Kindergartens St. Kilian das Hantieren mit der Handsäge beibringt, sondern weil er bereits seit Jahren im Kindergarten als Meister Eder bekannt ist, in dessen Werkstatt der Pumuckl wohnt.

Mit Hammer und Schere am Werkeln: Gruppenleiter Stefan Zettelmeier (links) aus der Augsfelder Lebenshilfe-Werkstatt hält den Kopf des Klettermaxes fest, während die kleine Bastlerin aus dem Augsfelder Caritas-Kindergarten St. Kilian die Befestigungsnägel einschlägt.

Der herbeigesehnte Moment ist da: Gebannt starren die Kinder aus der Vorschulgruppe des Augsfelder Caritas-Kindergartens St. Kilian auf den lebensgroßen Pumuckl, der über den Hof huscht und sich hinter der Lagerhalle zu verstecken scheint. Ein Ritual des alljährlich stattfindenden Inklusionsprojekts, bei dem sich Kindergartenkinder und Erwachsene mit Handicap begegnen, kennenlernen und miteinander arbeiten.

Augsfelder Lebenshilfe-Werkstatt lädt Vorschulkinder zum Bastelprojekt und Pumuckl-Auftritt ein
 

Ende Juni besuchten die Vorschulkinder des Caritas-Kindergartens Sankt Kilian in Augsfeld die zur Lebenshilfe Schweinfurt gehörende Werkstatt für behinderte Menschen Augsfeld. Seit vielen Jahren bereits lädt die Werkstattleitung im Sinne des Inklusionsgedankens zu diesem besonderen Werk- und Vorschulprojekt in die Schreinerei ein. Nach einer längeren Corona-Pause erlaubten es dieses Jahr die gültigen Corona-Richtlinien endlich wieder, dass gemeinsam unter der Regie von Schreinermeister Johannes Selig in der Schreinerei gesägt gehämmert, geschliffen und gemalt werden konnte. 


Die Schreinerei der Werkstatt Augsfeld selbst ist im Kindergarten seit Jahren als die Schreinerei bekannt, „wo der Pumuckl wohnt“ und wo der „netteste Meister Eder“ (alias Schreinermeister Johannes Selig) zu Hause ist. Selig hatte bereits vor Jahren für diese Kindergartenbesuche ein kleines Pumuckl-Bettchen und sogar die typische Pumuckl-Schiffschaukel gezimmert. Bei jedem Kindergartenprojekttag werden diese ins Regal gestellt und die Kinder staunen nicht schlecht, wenn sie sich wie von Geisterhand bewegen. Typisch Pumuckl eben! 

 

Auch diesmal hofften die Kindergartenkinder, dass der freche Kobold sich wenigstens einmal kurz blicken lassen würde. Eigentlich wird diese Ehre nur dem Meister Eder zuteil, aber einmal im Jahr scheint der Pumuckl bekanntlich dann doch gerne eine Ausnahme zu machen.

 

Zunächst konzentrierten sich die Bastler allerdings auf den eigenen Klabautermann und werkelten eifrig mit Selig, Gruppenleiter Stefan Zettelmeier und einigen Werkstattmitarbeitern aus der Schreinerei, bis sie stolz ihren selbst gebauten Klettermaxe-Pumuckl in Händen hielten.

 

Nach getaner Arbeit wurde in der Lagerhalle Brotzeit gemacht und Meister Selig hielt mit den Kindern unter hoffnungsvollem Rufen Ausschau nach dem wirklichen Pumuckl. Und tatsächlich huschte dieser dann doch einmal über den Hof. Sichtbar und lebensgroß mit roten Haaren und grüner Hose. Die lauten Jubelrufe der neun Buben und Mädchen waren auf dem ganzen Außengelände der Werkstatt zu hören, als sie einen kurzen Blick auf den als Kobold verkleideten Werkstattangestellten erhaschen konnten. 

 

Neben dem sichtlichen Spaß, den die Kinder an dieser Aktion hatten, freuten sich die Schreinereimitarbeiter über die schöne Abwechslung im Arbeitsalltag. Als kleinen Willkommensdank für den schönen Vormittag überreichten die Kinder mit ihrer Erzieherin, Daniela von Hippel, zudem eine Geschenktüte mit Naschereien für die Werkstattbeschäftigten.

 

Alle Beteiligten freuten sich, dass das alljährliche Inklusionsprojekt nach der Corona-Pause wieder stattfinden konnte. Schon lange besteht eine gute Kooperation zwischen dem Augsfelder Kindergarten und der Werkstatt Augsfeld. Für beide Einrichtungen sind die gemeinsam verbrachten Stunden immer wieder eine wunderbare Gelegenheit, selbstverständlich Integration zu leben.

 

Die Werkstatt für behinderte Menschen Augsfeld ist die zweitgrößte der insgesamt sechs Werkstätten der Lebenshilfe Schweinfurt. In Augsfeld und dem dazugehörigen Standort Zell arbeiten rund 350 Mitarbeiter mit und ohne Handicap. Als Lohnfertiger bietet sie eine breite Palette an Montage-, Verpackungs-, Zähl-, Maschinen- und Konfektionierungsarbeiten an. Die Schreinerei, die unter anderen Verpackungskisten, Gartenmöbel und Bienenkästen herstellt, rundet das vielfältige Angebot ab.