Bau des neuen RAW der Lebenshilfe Schweinfurt bald abgeschlossen
Nach sechs Jahren Planung mit endgültigem Baubeginn im August 2018 ist es endlich so weit: Der 2.600-Quadratmeter-Neubau des Reha- und Arbeitswerks (RAW) Schweinfurt der Lebenshilfe Schweinfurt steht in der Endphase. Im typischen Lebenshilfe-Blau, von manchen als Royalblau bezeichnet, leuchtet das einstöckige Werkstattkarree im Maintal schon von weitem und führt direkt zu dessen Adresse, Londonstraße 26. Mit dem für 80 Mitarbeiter mit psychischer Beeinträchtigung genehmigten Neubau wurde ein weiterer großer Schritt hin zu mehr Integration von Menschen mit Handicap in die regionale Arbeitswelt geleistet. Eine Aufgabe, der sich die Lebenshilfe Schweinfurt seit der ersten Werkstattgründung für Menschen mit Behinderung vor 50 Jahren im Schweinfurter Heckenweg stellt.
Der moderne Werkstattneubau bietet mit seinen großzügigen und lichtdurchfluteten Arbeitsbereichen bestmögliche Voraussetzungen für ein auf jeden Mitarbeiter individuell abgestimmtes Arbeiten und schafft so eine freundliche und angenehme Arbeits- und Betreuungsatmosphäre. "Wir, die Einrichtungsleitung und Kollegen, waren von Anfang an bei der Planung mit im Boot", erklärt Dieter Eckoff, stellvertretender RAW-Leiter, "was eine Riesenchance für alle Beteiligten ausmachte." Musste man sich bei den früheren Mietobjekten mit den Gegebenheiten abfinden, konnte man beim Neubau nun Entscheidungen mitfällen, die für alle passten. So punktet das neue Gebäude mit einer gut durchdachten Barrierefreiheit, mit viel Oberlicht und großer Fensterfront zu allen Seiten und einer maximalen Geräuschdämmung. Maschinen und -anlagen werden in Einhausungen oder Maschinenräumen untergebracht, was für die oft extrem geräuschempfindlichen Mitarbeiter mit psychischen Beeinträchtigungen eine große Erleichterung bei der Arbeit darstellt. Es werden Gruppeneinteilungen mit nunmehr nur noch zwei Gruppen pro Raum angestrebt, was für klare Strukturen sorgt. Das neue Gebäude mit einer durchgehenden Fußbodenheizung wird mit modernen Besprechungsräumen ausgestattet, einer Teeküche, einem attraktiven Personalraum und einem großen Speisesaal mit einer Außenterrasse. Die Lage am Ortsrand von Schweinfurt, so Eckoff, biete weitere Vorteile. Die LKW-Anbindung für die Warenlieferung sei optimal, es gebe keine Parkprobleme mehr für Mitarbeiter, Kunden und Besucher und auf das Naherholungsgebiet nebenan mit dem beliebten Schwebheimer Baggersee für die Erfrischung nach der Arbeit freuen sich jetzt schon einige RAWler.
Das erste Schweinfurter Reha- und Arbeitswerk für psychisch erkrankte Menschen war ursprünglich in die 1974 gegründete Werkstatt für behinderte Menschen Sennfeld der Lebenshilfe Schweinfurt integriert. Aufgrund wachsender Zahlen von Mitarbeitern mit psychischer Beeinträchtigung wurde das RAW schließlich als eigenständige Werkstatt in ein angemietetes Gebäude in die Kurt-Römer-Straße ausgelagert. Auch hier wurde es im Laufe der Jahre schnell zu eng, Sanierungsarbeiten standen an und man mietete weitere Räumlichkeiten in der Karl-Benz- und Rudolf-Diesel-Straße im Schweinfurter Industriegebiet an, was viele logistische und personelle Nachteile nach sich zog. Warentransport und Austausch sowie Besprechungen waren zeit- und energieraubend und auch die Begegnungsmöglichkeiten für Mitarbeiter begrenzt. Das neue RAW schaffe diesbezüglich nun enorme Erleichterung für alle, und man freue sich schon auf den Einzug, der laut Eckoff für Frühjahr 2020 geplant ist.