Aktuelles bei Mensch inklusive

Rhön-Grabfeld macht sich weiterhin für Menschen mit Handicap stark

Für mehr Menschen mit Behinderung sozialraumorientierte Arbeitsplätze schaffen, dafür macht sich Rhön-Grabfeld stark. Bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zur gemeinsamen Netzwerkarbeit trafen sich im Salzer Naturlandhof Derleth (v. l. n. r.) Jens Fuhl (Geschäftsführer Lebenshilfe Rhön-Grabfeld), Landrat Thomas Habermann, Sebastian Krause (Teilnehmer Projekt „Mensch inklusive“), Martin Groove (Geschäftsführer Lebenshilfe Schweinfurt), Stefan Fella (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt), Michael Derleth (Kooperationsbetrieb Naturlandhof Derleth), Andre Hahn ( 2. Vorsitzender Lebenshilfe Rhön-Grabfeld), Eva Hartmann (Leiterin „Mensch inklusive“) und Matthias Adrian (Inklusionsbegleiter „Mensch inklusive“).

Steht voll hinter dem Schweinfurter Lebenshilfe-Projekt „Mensch inklusive“ und ist überzeugt, dass die Kooperationspartner auf einem guten Weg seien: Landrat Thomas Habermann unterzeichnet gerne die Vereinbarung, Menschen mit Handicap bei ihren Bemühungen der gleichberechtigten Teilhabe auf dem Arbeitsmarkt zu fördern. V. l. n. r.: Andre Hahn (2. Vorsitzender Lebenshilfe Rhön-Grabfeld), Landrat Thomas Habermann, Jens Fuhl (Geschäftsführer Lebenshilfe Rhön-Grabfeld) und Martin Groove (Geschäftsführer Lebenshilfe Schweinfurt).

Hat seinen Wunscharbeitsplatz im Naturlandhof Derleth in Salz gefunden: Sebastian Krause aus dem benachbarten Bad Neustadt (rechts), Teilnehmer des Projekts „Mensch inklusive“,  packt an, wo man ihn braucht. Teil seiner täglichen Arbeit ist die Eiersortierung und -verpackung, die er akribisch erledigt. Matthias Adrian, seit vier Jahren als Inklusionsbegleiter von „Mensch Inklusive“ für Krause zuständig, freut sich über dessen gutes berufliches wie privates Verhältnis zu Familie Derleth. 

Netzwerkpartner unterzeichnen unbefristete Kooperationsvereinbarung mit „Mensch inklusive“

 

„‘Mensch inklusive‘ ist nun komplett aus der Probezeit raus“, meinte Eva Hartmann, Leiterin des von der Lebenshilfe Schweinfurt ins Leben gerufenen Projekts. „Mit der Unterzeichnung des letzten der vier unterfränkischen Landkreise sind nun alle unbefristet mit dabei – ein riesengroßer Schritt“, erklärte Hartmann.

 

Passend am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung ist letzten Freitag die bis 31. Dezember 2020 befristete Kooperationsvereinbarung mit den Netzwerkpartnern – dem Landkreis Rhön-Grabfeld, dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt, der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld und der Lebenshilfe Schweinfurt – entfristet worden. Ein Zeichen für den großen Erfolg der 2012 ins Leben gerufenen Initiative zur Beschaffung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Beeinträchtigungen auf dem regionalen Arbeitsmarkt.

 

Zur Unterzeichnung der Vereinbarung trafen sich die Vertreter der Netzwerkpartner sowie Vertreter von „Mensch inklusive“, Vertreter der Fachstelle für Senioren und Menschen mit Behinderung Rhön-Grabfeld und der Behindertenbeauftrage des Landkreises Rhön-Grabfeld auf dem Naturlandhof Derleth in Salz. Seit vier Jahren beschäftigt der Naturlandhof der Familie Derleth als Kooperationsbetrieb selbst einen „Mensch-inklusive“-Teilnehmer. Bei der Vertragsunterzeichnung vor Ort sprach der für den Landkreis Rhön-Grabfeld unterzeichnende Landrat, Thomas Habermann, seinen Dank an die Kooperationspartner aus, die mit dem Naturlandhof Derleth einen beispielhaften Kooperationsbetrieb gefunden hätten.

 

Martin Groove, Geschäftsführer der Lebenshilfe Schweinfurt, betonte, dass „Mensch inklusive“ angewiesen sei auf ein gut funktionierendes Netzwerk mit gegenseitiger Unterstützung und entsprechender Mundpropaganda. Davon lebten, so Groove, letztendlich der Erfolg des „Mensch-inklusive“-Projekts und der berufliche Erfolg des Teilnehmers mit Behinderung selbst.

 

Gute Möglichkeiten, Menschen mit Beeinträchtigungen in den vielfältigen Betrieben der Land- oder Forstwirtschaft zu integrierten, sah der als Vertreter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt anwesende Stefan Fella. Als Vater einer Tochter mit Handicap stehe er voll und ganz hinter „Mensch inklusive“ und dessen Grundsatz „Kein Talent darf verloren gehen“. Und als Netzwerkpartner wolle man „Mensch inklusive“ weiterhin zur Seite stehen und „vermitteln, wo man nur kann“, sagte Fella bei der Vertragsunterzeichnung.  

 

Laut Hartmann hat das Projekt „Mensch inklusive“ seit 2012 bis heute für 76 Menschen mit Handicap unbefristete Arbeitsplätze außerhalb von Werkstätten geschaffen. Allein 11 Teilnehmer hätten im Gebiet Rhön-Grabfeld seit der Vertragsvereinbarung im Jahr 2016 ihren wohnortnahen und individuellen Arbeitsplatz gefunden. Teilnehmer von „Mensch inklusive“ arbeiten zwar auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, bleiben aber weiterhin bei einer Werkstatt der Lebenshilfe Schweinfurt angestellt und erhalten arbeitsplatzbegleitende Leistungen, wie zum Beispiel Berufsschulungen und Arbeitsplatzbegleitungen.

 

Auch Matthias Adrian, Inklusionsbegleiter bei „Mensch inklusive“ und verantwortlich für Teilnehmer Sebastian Krause vom Naturlandhof Derleth, ist vom Erfolg des Projekts überzeugt. Es freue ihn, so Adrian, dass durch „Mensch inklusive“ die Menschen da arbeiten könnten, wo sie wollten, und es vor Ort in den teilnehmenden Betrieben tolle Paten gäbe, die durchwegs hilfsbereit seien, sich gut auf die Teilnehmer einstellen könnten und Freude daran hätten, mit ihnen zu arbeiten.

 

Wie eben im Falle des Naturlandhofs Derleth. Hier hat „Mensch-inklusive“-Teilnehmer Sebastian Krause seinen, wie er sagt, „Wunscharbeitsplatz“ gefunden. „Ein Glücksgriff für uns“, bestätigt Hofbetreiber Michael Derleth, dessen Hof, wie er selbst sagt, schon immer innovativ und etwas anders gewesen sei als die anderen. Deshalb sei er dem Projekt der Lebenshilfe Schweinfurt von Anfang an offen gegenübergestanden. Er habe mit Sebastian einen hochmotivierten Mitarbeiter gefunden, der ausgezeichnet zum Betrieb passe und seine Arbeit gerne erledige.