Caritas-Senioreneinrichtung St. Helena erhält Qualitätssiegel der Lebenshilfe-Initiative
Text und Foto mit freundlicher Genehmigung von Daniela Schneider
Das Qualitätssiegel der Initiative „Mensch inklusive“ hat viele Bedeutungen: Es ist symbolischer Türöffner, ein weithin sichtbarer Hinweis mit Außenwirkung und nicht zuletzt ein Dankeschön an die Unternehmen und Einrichtungen, die sich an der Aktion der Lebenshilfe Schweinfurt beteiligen.
Mit großen Buchstaben verkündet das Qualitätssiegel jetzt auch an der Eingangstür der Caritas-Senioreneinrichtung St. Helena den Grundgedanken von „Mensch inklusive“: „Ich bin dabei“, wenn es darum geht, Menschen mit Behinderung im regulären Arbeitsmarkt zu etablieren und aus Inklusion gelebte und vor allen Dingen gut funktionierende Wirklichkeit zu machen. „Mensch inklusive“ bereitet für diese Kooperation den Weg und führt nach intensiver Recherche geeignete Bewerberinnen und Bewerber mit Handicap und potenzielle Arbeitgeber zusammen, die dann das gemeinsame Miteinander erproben. Mittlerweile sind es 75 Menschen mit Behinderung, die – angestellt von der Lebenshilfe Schweinfurt – in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes in den Regionen Schweinfurt, Hassberge, Rhön-Grabfeld sowie Bad Kissingen Fuß gefasst haben – nicht selten ein Segen für beide Seiten.
Die Caritas-Senioreneinrichtung in Grafenrheinfeld ist da ein wunderbares Beispiel, wie die Einladung von Eva Hartmann, seit Anfang des Jahres neue Leiterin von „Mensch inklusive“, zur offiziellen Verleihung des Qualitätssiegels verdeutlichte. Seit 2019 ist Petra Veth dort nach einem Praktikum über „Mensch inklusive“ in unbefristeter Beschäftigung im Einsatz bei der Verrichtung hauswirtschaftlicher Tätigkeiten. Die Arbeit macht ihr großen Spaß, ein Leben ohne die Beschäftigung dort, stellt Petra Veth fröhlich fest, kann sie sich gar nicht mehr vorstellen.
Sie hat ihren festen Platz im Team des Seniorenpflegezentrums. Das Thema „Inklusion“, stellt Pflegedienstleiterin Ursula Engels klar, ist im täglichen Ablauf überhaupt kein Thema. Jeder, sagt sie, sei froh und dankbar, dass Petra da ist. Dafür nimmt die zierliche Frau auch gerne einen längeren Anfahrtsweg auf sich: Aus Kaisten braucht sie nämlich früh eine Stunde mit dem Bus nach Grafenrheinfeld. Mit einem fröhlichen „Guten Morgen“ beginnt sie dann wochentags um acht Uhr ihre Arbeit, und die Bewohnerinnen und Bewohner freuen sich jeden Tag aufs Neue auf einen Plausch, erzählt Ursula Engels und stellt dann fest: Petra ist wie die gute Seele des Hauses und ein wunderbares Beispiel, wie einfach Inklusion doch funktionieren kann.
Ihr zur Seite steht Patin Gerda Meißner, Leiterin der Gerontoabteilung, als Bindeglied und Ansprechpartnerin zwischen Einrichtung und „Mensch inklusive“. Engels und Meißner sind sich über den Erfolg von „Mensch inklusive“ einig, und so lautet die Empfehlung an alle Betriebe und Einrichtungen, die vielleicht gerade überlegen „volle 100 Prozent“.
Ein bestärkendes Fazit auch für Grafenrheinfelds Bürgermeister Christian Keller, der das „hervorragende Projekt“ lobte und weiter berichtete, dass es auch in der Gemeinde Grafenrheinfeld bereits Überlegungen zur Beteiligung an der Initiative gibt.
Der Landkreis ist dank der Initiative „Mensch inklusive“ auf einem guten Weg, auch wenn das Thema Inklusion für Landrat Florian Töpper noch mehr in den Fokus gerückt werden sollte. Der Landrat berichtete von den vielen eigenen sehr guten Erfahrungen, die man mit einer Teilnahme an „Mensch inklusive“ im Landratsamt mache, stellte mit Blick auf den Slogan der Initiative auf der Urkunde zum Qualitätssiegel „Kein Talent darf verloren gehen“ aber auch fest, dass es noch viel Potenziale gäbe, die in den Unternehmen der Region zum Einsatz kommen könnten.