Aktuelles bei der Lebenshilfe Schweinfurt

Franziskus-Schüler im Wii-Fieber

Sportaktivität am Nachmittag? Klar! Bei der gesponserten Wii-Spielekonsole von der Koinor-Horst-Müller-Stiftung machen die Schüler aus der HPT der Franziskus-Schule gerne mit. Von links nach rechts: Schüler Danny Distler und Benjamin Laudenbach, dahinter Gruppenleiterin Mandy Hanschke, Schülerin Lina Maach, stellvertretende Tagesstättenleiterin Lea Bauer und Schüler Marcel Krzoska.

Eins zu eins beim Tennis-Match: Schüler Benjamin Laudenbach, 17 Jahre, und Schülerin Lina Maach, 17 Jahre, duellieren sich auf dem fiktiven Tenniscourt und kommen ordentlich ins Schwitzen. Die stellvertretende HPT-Leiterin feuert an und zeigt den Punktestand.

„Kart-Fahren konnte ich schon mit acht Jahren. Ich fühle mich wie damals“, meint die 17-jährige Lina Maach (links) und geht voll in die Kurve. Marcel Krzoska, 17 Jahre, muss sich konzentrieren, um mit der erfahrenen Racerin mitzuhalten.

Koinor-Horst-Müller-Stiftung spendet 500 Euro für Nintendo-Spielekonsole

 

Nach dem Unterricht noch Sport machen und sich bewegen? Eher weniger. Aber wenn die neue Wii-Spielkonsole in der Heilpädagogischen Tagesstätte (HPT) der Franziskus-Schule zum Einsatz kommt, gibt es augenscheinlich kaum einen Bewegungsmuffel mehr. Einmal verstanden, zeigen die Schüler volle Begeisterung beim Workout mit der Wii, einer Spielekonsole, die mit verschiedenen Spielen gespeist zu den unterschiedlichsten sportlichen Aktionen animiert.

 

Möglich gemacht hat die Anschaffung der gebrauchten Nintendo Wii-Konsole mit den entsprechenden Bewegungsspielen die 2000 gegründete Koinor-Horst-Müller-Stiftung, deren Stiftungszweck unter anderem die karitative Förderung im Bereich der Kinder-, Jugend- und Behindertenhilfe ist. Bereits Ende des letzten Jahres wurde der Antrag für eine finanzielle Unterstützung für die Anschaffung der Spielekonsole bei der Koinor-Horst-Müller-Stiftung von der stellvertretenden HPT-Leiterin, Lea Bauer, initiiert, die während ihres Studiums durch ein Projekt mit der Stiftung zu tun hatte.

 

„Eine tolle Sache, dass wir den Zuschlag von der Koinor-Stiftung erhielten“, freut sich Bauer. Sie erzählt, dass es den Schülern während der Lockdown-Zeit zu Hause oft an Bewegung gemangelt hätte und so sei die Idee von Gruppenleiterin Mandy Hanschke, eine bei Jugendlichen angesagte Wii-Spielekonsole anzuschaffen, ein guter Turbo, die Schüler wieder etwas mehr zum gemeinsamen Bewegen und Spaßhaben zu animieren.

 

Unterschiedliche Bewegungsspiele, wie Bowling, Fitness, Tennis, Basketball, Boxen und Golfen, Tanzspiele oder auch Autorennspiele werden über die Wii-Konsole aufgerufen. Auf dem Bildschirm läuft dabei jeweils ein fiktives Spieleerlebnis ab und der Spieler spielt aktiv mit. Dafür werden die mitgelieferten Spieleutensilien, wie Tennisschläger, Fernbedienung, Lenkrad für Autorennen oder Balance-Board für Fitness mit der Wii drahtlos verbunden.

 

„Autorennen macht voll Spaß. Ich kann dabei mit einem richtigen Lenkrad fahren und fühle mich wie ein Profi“, freut sich Schüler Marcel Krzoska. Und Danny Distler erzählt begeistert, dass bei Just Dance, ein Tanzwettbewerbsspiel, sogar alle Jungs mitgetanzt hätten. Neben dem Spaßfaktor, bei dem sich die Schüler je nach Spiel gehörig auspowern können, würden dabei gleichzeitig auch Motorik, Konzentration, Koordination und Teamgeist gefördert, meint Bauer. Es seien daher nur Gruppenspiele für zwei bis vier Spieler, die niederschwellig seien und die Schüler mit Förderbedarf nicht überforderten, angeschafft worden, ergänzt Erzieherin Hanschke. Die Wii-Konsole, der dazugehörige Fernseher und Spiele sind im sogenannten Medienkasten verstaut, der mobil auf Rollen leicht zu den verschiedenen Gruppenräumen transportierbar und somit für alle nutzbar ist.

 

Die Heilpädagogische Tagesstätte (HPT) der Franziskus-Schule, ein Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, ist eine von drei HPTs der Lebenshilfe Schweinfurt. In der HPT der Schweinfurter Franziskus-Schule werden rund 160 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit einem erhöhten Förderbedarf im Alter von 3 Jahren bis zum Ende der Schulzeit im Anschluss an den Unterricht individuell gefördert und betreut. Der „Wohlfühlfaktor“ wird dabei in der HPT groß geschrieben. Die Besucher sollen Spaß an ihrer nachmittäglichen Betreuung haben, sich dabei als Teil einer Gruppe erleben, gemeinsam Entspannung erfahren und Freizeit gestalten. Zudem erhalten die Besucher der HPT therapeutische Unterstützung je nach individuellem Bedarf durch fachärztliche verordnete Angebote, wie Logopädie, Krankengymnastik oder Musiktherapie.